Beim letzten Think Tank des Jahres 2024 am 07. 12. im Hotel Landgut Burg in Weinstadt versammelten sich Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder, um sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Genossenschaft lebendig erhalten kann. Das Treffen wurde erneut als Hybridveranstaltung angeboten, ein Drittel der Teilnehmenden hatte das Angebot wahrgenommen, sich online zuzuschalten.
Nach einleitenden Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Rudolf von Butler zur Begrüßung und einer kurzen Vorstellungsrunde wurde der Vormittag zu einem Brainstorming genutzt. Mit den gesammelten Ideen und Themen befasste sich die Runde im Anschluss an ein gemeinsames Mittagessen am Nachmittag.
Dieser begann mit dem selbstreflexiven Blick auf die Genossenschaft. Ist eine kleine Organisation wie die PädNetzS eG noch überlebensfähig? Tatsache ist, dass die Zahl der engagierten Mitglieder sich seit langem konstant auf eine kleine aktive Gruppe beschränkt. Gleichzeitig hat die PädNetzS eG in den letzten Jahren wichtige Projekte angeschoben, nicht zuletzt mit der Gründung der PädNetz Akademie, deren Finanzierungssicherung in der Zukunft ebenfalls Gegenstand des Think Tanks war. Die Organisationsstruktur der PädNetzS eG mit ihrer flachen Hierarchie und kurzen Wegen in der Vernetzung stellt, wie die Vergangenheit gezeigt hat, ein gutes Gerüst dar, um Impulse für Veränderungen und Verbesserungen in konkrete Projekte zu verwandeln. Auf dieses Gerüst könnten jüngere Niedergelassene zugreifen, um sich zu organisieren.
Wie erreichen wir einen gemeinsamen Konsens unter den Niedergelassenen und eine gute Kommunikation? lautete folgerichtig eine weitere Fragestellung. Mit dem Umstieg des Fachnetzes PädInform zu bvkj inform, das mit Ende dieses Monats startet, wurde bereits ein Schritt getan, um Informationswege in der Handhabung zu erleichtern und Informationen besser zu koordinieren. Es wurde festgelegt, innerhalb des Intranetzes einen gemeinsamen Ordner von PädNetzS und paednet Südbaden mit nützlichen Informationen, Hinweisen zu relevanten Themen und der Möglichkeit zum Austausch zu erstellen. Für die Moderation eines solchen Ordners soll eine befristete Stelle ausgeschrieben werden.
Welche Transformationen wären nötig, um die momentan schwierige Situation in den Praxen zu verändern? Mögliche Maßnahmen wurden diskutiert, so die Anstellung von Impfassistent:innen in der Praxis, einen Wechsel zum Hausarzt für Jugendliche ab der J1 oder die Auslagerung sozialpädiatrischer Arbeit in Schwerpunktpraxen sowie eine Ausweitung von Beratungsstellen.
Um die aus Sicht der Kolleg:innen wirkungsvollsten Maßnahmen zu eruieren ist jedoch ein breiteres Meinungsbild notwendig, das dann als Basis für Vorschläge an die politischen Entscheidungsträger dienen kann. Daher wurde beschlossen, die Umfrage zur Versorgungssituation erneut zu versenden – ergänzt um Punkte mit konkreten Vorschlägen für einen Wandel.
Diese ist inzwischen abgeschlossen. 268 Kolleg:innen haben sich in den letzten Wochen daran beteiligt. Einen Artikel mit den Ergebnissen finden Sie auf Seite 5 in dieser Ausgabe.
Susanne Schöninger-Simon