Die globalen Auswirkungen des Klimawandels, der sich aus der menschgemachten Erwärmung der Erdatmosphäre ergibt, sind leider nicht mehr zu übersehen. Hitzewellen und Überflutungen dominieren die Nachrichten und beunruhigen nicht nur uns, sondern gerade auch unsere Kinder sehr.
Mit den humanitären und ökonomischen Folgen dieses Klimawandels gehen aber auch ernsthafte gesundheitliche Probleme einher, die in ihrer Intensität und Häufung zunehmen. Folgenlos blieb dies nicht: bereits 2015 wurde das Konzept Planetary Health aus der Taufe gehoben und wird zu einer wissenschaftlich-medizinischen Disziplin weiterentwickelt. Es soll Aspekte der Gesundheit des Menschen, aber auch anderer Lebewesen und des Ökosystems an sich unter sich ändernden Umweltbedingungen aufgreifen. Dies ist dringend nötig, denn die WHO hält 2021 in einem Statement fest, dass der Klimawandel die größte Gesundheitsgefährdung für die Menschheit des 21. Jahrhundert darstellt. Und betroffen ist in erster Linie eine Gruppe: die der Kinder!
Es ist keine Frage, dass wir die dringende Pflicht gegenüber den Folgegenerationen haben, den Klimaschutz in unserem Handeln in den Vordergrund zu stellen („Mitigation“). Unsere tägliche Aufgabe in den Praxen ist aber auch die Beratung des Umgangs mit den Klimafolgen („Adaptation“). Jeder von uns berät bereits zu Sonnen- und Hitzeschutz, um nur ein Beispiel zu nennen.
Die AOK wollte diese Beratungsleistung im Rahmen der Hausarztverträge in Baden-Württemberg besonders vergüten. Diese Vergütung ist in der hausärztlichen Praxis an die Ziffer für chronisch kranke Patienten angelehnt, in der kinderärztlichen Praxis aufgrund des anderen Krankheitsspektrums an die Vorsorgeleistungen U6 bis J2. Voraussetzung sollte aber die Teilnahme an einer 90-minütigen Klimaresilienz-Schulung sein, um diesen automatischen Zusatz in Höhe von 8€ in Anspruch nehmen zu können.
Für die Erstellung und Umsetzung dieser Schulungen sieht die AOK nicht sich selbst, sondern vielmehr unsere Fachgesellschaften in der Pflicht. Und hier kam die PädNetz-Akademie ins Spiel.
Die Pädnetz-Akademie ist 2020 aus der Taufe gehoben worden, um insbesondere den pädiatrischen Ärzt*innen in Weiterbildung ein strukturiertes Seminarprogramm anzubieten, das sich mit den Themen der ambulanten Pädiatrie beschäftigt. Aber auch internen Fortbildungen wie eben der zur „Klimaresilienz-Versorgung“ wollten wir gerne unsere Expertise in der Seminar-Organisation zur Verfügung stellen.
Basierend auf der weitreichenden Vorerfahrung in diesem Gebiet von Christof Wettach konnten wir im 4er-Team (Klaus Rodens, Rudolf von Butler, Klaus Deichmann) eine auch von der AOK anerkannte Fortbildung auf die Beine stellen.
Finanziell werden die Seminare von der BVKJ Service GmbH getragen, der wir ausdrücklich danken wollen. Sie ermöglicht eine kostenfreie Teilnahme je eines Arztes und einer MFA pro Praxis. Die Teilnahme einer MFA mit einer Mindestbeschäftigungsdauer von 19 Stunden pro Woche ist dabei zwingend vorgeschrieben, da es in den Praxen wohl meist die MFAs sind, die diesen Beratungsinhalt den Eltern vermitteln.
Anmelden kann sich jede Praxis unter dem Link:
https://paednetz-akademie.de/klimaresiliente-versorgung-2.html
Für diese Fortbildung erhalten die Teilnehmer*innen dann eine Bescheinigung der Teilnahme von der PädNetz-Akademie.
Danach steht der Leistung nichts mehr im Weg!
Wir freuen uns, viele Praxen im Rahmen unserer Seminare
begrüßen zu können.
Mit kollegialen Grüßen
Klaus Deichmann